Welche Wahl haben heutige Kinder?

In meiner Kindheit, als wir in den schwierigen 90ern in ein Dorf zogen, gab es nicht viele Möglichkeiten: eine Musikschule, eine Kunstschule und ein paar Sportabteilungen. In der Musikschule wurde ich nicht aufgenommen, weil ich zu spät anfing, also besuchte ich alles, was verfügbar war. Die Wahl, nicht teilzunehmen, gab es überhaupt nicht.

Heute leben Kinder in einer Welt voller Möglichkeiten, in der sie nicht nur wählen können, was sie tun, sondern auch, zu wem sie gehen. Das finde ich richtig. Die Wahl eines Lehrers, der inspirieren kann, ist wichtig für die Entwicklung. Ich verstehe jedoch die Sorgen der Eltern, die sich gegen das Teilnehmen entscheiden, weil sie befürchten, "du wirst sowieso aufhören, und den Vertrag kann man nur nach drei Monaten kündigen". Ich verstehe diese Bedenken, da ich selbst Mutter von zwei Teenagern bin. Geld ist tatsächlich eine Überlegung, aber es ist merkwürdig, den Kindern die Möglichkeit zu nehmen, etwas auszuprobieren, das ihnen Freude bereiten und neue Horizonte eröffnen könnte.

Bei unseren Präsenzkursen haben wir Module zu je sechs Unterrichtsstunden entwickelt. Das bedeutet, dass man wählen kann, welches Modul man besuchen möchte, oder sogar zwischendurch wechseln kann. Das wird ein halbes Jahr lang so bleiben, bis die Hauptgruppe sich formiert hat und keine Plätze mehr verfügbar sind. Ich bin darauf eingestellt, langfristig mit den Kindern zu arbeiten. Große Ergebnisse kann man nicht in fünf oder sechs Stunden erreichen, aber ein Jahreskurs mit 36 Stunden gibt Ihrem Kind die Möglichkeit zu verstehen, was ihm wirklich gefällt. Aber um Ergebnisse zu erzielen, muss man Zeit investieren: 36 Stunden Unterricht, 72 Stunden Kommunikation und Networking und mindestens 150 Stunden eigenständige Arbeit.

Wenn Ihr Kind herausfindet, was es wirklich tun möchte, werden diese Zahlen nicht mehr so einschüchternd wirken.

Anastasia Dmitrieva